Montag, September 18

vielleicht ist der Weg das Ziel

Irgendwie kann ich diesen Teil meines Lebens nicht ganz aufgeben.
Und auch nicht die Selbstzweifel, das Gefühl nicht angekommen zu sein, dass irgendetwas fehlt, dass noch nicht alles optimal ist.


Ich hab meine Haare wieder ab. Etwas zu kurz und ich bin mit dem Schnitt noch nicht 100%ig zufrieden. Aber ich habe meinen Zopf (fast 40cm) an die Krebshilfe gespendet und meine Haare wachsen ja nach. (PS: nicht frisiert und in Gammelklamotten: der Student in der vorlesungsfreien Zeit in seiner natürlichen Umgebung)


Mit dem Studium läufts ganz gut, bin bis jetzt durch alle Prüfungen gekommen und das mit maximal ner 3,0. Zwei Semester werde ich noch haben, dann muss ich noch für 3 Monate ins Ausland und die BA kann kommen.
Ich weiß aber gar nicht ob ich mich darüber freuen soll. Ich will noch nicht erwachsen werden. Ich will nicht Samstagabende auf dem Sofa verbringen und um 11 ins Bett gehen, egal wie sehr ich auch meine Ruhe brauche. Aber ich habe das Gefühl was zu verpassen. Dass das Leben zu schnell an mir vorbei zieht und ich nicht alles mitnehme was geht.

Bald sind es 3 Jahre mit meinem Freund. Ich hätte nie gedacht, dass ich das so lange hin bekomme. läuft alles ganz gut. Es gibt aber immer noch Dinge, bei denen ich nicht sicher bin, ob ich damit den Rest meines Lebens klar komme. Zum Beispiel ist das so eine Sache mit dem Aufräumen, Putzen und generell dem Haushalt. Das mache nämlich immer ich und auch fast immer alleine. Wir haben vor ein paar Wochen extra eine kurze Zeit (2 Wochen) eingelegt in denen er mal den Haushalt alleine schmeißen sollte. Endergebnis war, dass das Bad überhaupt nicht geputzt wurde, ich nicht mehr barfuß über den Boden gehen wollte und die Wäsche nur gewaschen wurde, wenn ich "zu Besuch" war und ihn daran erinnert hat, dass er sonst übermorgen keine Wäsche mehr hat. Und auch sonst räumt er seit dem nicht mehr auf als zuvor. Klar, ich bin auch etwas selbst Schuld, weil ich die Sachen nicht so lange liegen lasse, dass er sie doch irgendwann erledigen würde. Aber ich habe da einfach eine gewisse Schmerzgrenze (und nein, ich bin nicht pingelig, aber wenn ich lieber in der Uni auf Klo gehe als zuhause, dann kann das mMn nicht sein) und seine liegt noch darunter.
Ich überlege auch manchmal, ob er wirklich der Richtige ist. Ob ich jetzt schon bereit bin bei meiner Entscheidung für ihn zu bleiben, wohl möglich für den Rest meines Lebens. Oder ob es jemand "optimaleren" geben würde. Aber ich glaube, diese ständige Suche nach dem Perfekten (nicht nur bezogen auf die Partnerwahl sondern im ganzen Leben) macht einen kaputt und führt dazu dass man nicht einfach mit dem glücklich sein kann, was man hat. Obwohl eigentlich alles gut ist. Obwohl ich immer noch das Kribbeln habe, wenn er mich küsst. Und genau weil das noch da ist und ich sonst wenig klagen kann werde ich bei ihm bleiben und schauen was die Zukunft so bringt.
Auch wenn ich dadurch vielleicht was verpasse. Aber vielleicht kann man ja nicht immer alles mitnehmen. Vielleicht muss man sich einfach auch mal für etwas entscheiden und seiner Linie treu bleiben.
Was weiß ich schon vom Leben mit meinen 21 Jahren. Ich muss wohl einfach die Zukunft auf mich zukommen lassen.

Falls das wirklich jemand gelesen hat: danke, ich hätte es nicht gedacht. und sorry, dass ich nicht mehr regelmäßig meine Gedanken teile, dafür ist mein Leben einfach viel zu langweilig


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