Montag, Dezember 19

# 53

Sorry wegen dem dummen Post gestern. Weiß auch nicht, manchmal hab ich einfach solche Tage...
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Folgender Text ist schon etwas älter. Passt aber grad und ich bin auch im Moment nicht allzu kreativ... ♥


Fröstelnd erhöhte sie ihr Tempo. Der weiße Rauch, zu dem ihr Atem gefror vermischte sich mit den Nebelschlieren, die die Lichtränder der Straßenlaternen zerlaufen ließen und es ihr verwehrten, mehr als 10 Meter weit zu sehen.
Plötzlich hörte die junge Frau einen Ast knacken. Panisch drehte sie sich nach dem Geräusch um, konnte allerdings nichts erkennen. Sie ging weiter, immer schneller. Nur noch wenige hundert Meter und die verlassene Straße, die durch Äcker und Wiesen führte, würde besser belichteten, weniger unheimlichen Wohnsiedlungen weichen. Sich an diesen Gedanken klammernd hetzte sie weiter, verzweifelt bemüht nicht auf jedes noch so kleine Geräusch zu achten.
 Verdammt, hätte ich mir doch ein Taxi gerufen., verfluchte sie sich selbst in Gedanken. Den Blick starr nach vorn gerichtet bemerkte sie erst zu spät, das etwas vor ihr auf der Straße auftauchte, stolperte und fiel auf die Knie.Warmes Blut rann ihr über die Haut. Beinahe wäre die Frau aufgesprungen und den Rest ihres Weges gerannt, doch sie besann sich eines Besseren und sah sich an, weshalb sie gefallen war.
Struppiges, rotbraunes Fell, an einigen Stellen verklebt. Eine schmale Schnauze mit spitzen, weißen Zähnen. Große, braune Augen, vor Angst starr aufgerissen. Sie richtete den Kegel ihrer Taschenlame auf das tote Tier, das vor ihr lag. Ein Fuchs. Ihr Lieblingstier. Sie verspürte einen Stich im Herzen und gleichzeitig füllte heiße Wut ihren Bauch.
 Können die Autofahrer nicht langsamer fahren? Der Arme! Wer ist denn so herzlos und bringt ihn erst um und lässt ihn dann auch noch hier liegen? Suchend sah sie sich um, als erwarte sie, den Täter zu entdecken. Stattdessen bemerkte sie einen Schatten am Rand eines  der verwischten Lichtkegel.
 „Hallo?“, rief sie in die Dunkelheit. „Hey, ist da wer?“ Als keine Antwort kam, sagte sie sich, es sei bestimmt nur ein Baum oder ein Hirngespinst ihrer Fantasie. Mit einem letzten wehleidigen Blick auf den toten Fuchs erhob sie sich. Unwillkürlich glitt ihr Blick wieder zu der Stelle, an der sie den düsteren Umriss gesehen hatte, doch nun war er nicht mehr zu sehen.
Bestimmt ist der Nebel nur dichter geworden oder ich hab vorhin Geister gesehen oder so, versuchte sie sich einzureden, doch sie wusste ganz genau, dass der Schatten hätte da sein müssen. An der Nebeldichte hatte sich nichts geändert und er war so deutlich gewesen, dass sie ihn sich nicht hatte einbilden können.
Hektisch sah sie sich um und begann los zu laufen, nur um Sekundenbruchteile später wie erstarrt stehen zu bleiben. Eine schwere  Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt. Kaltes Metall streifte ihre Kehle und eisige Schauer liefen ihr über den Rücken. Dann zerschnitt ihr markerschütternder Schrei die kalte Winterluft wie ein Messer. 


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