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Folgender Text ist schon etwas älter. Passt aber grad und ich bin auch im Moment nicht allzu kreativ... ♥
Fröstelnd erhöhte sie ihr Tempo. Der weiße Rauch, zu dem ihr
Atem gefror vermischte sich mit den Nebelschlieren, die die Lichtränder der
Straßenlaternen zerlaufen ließen und es ihr verwehrten, mehr als 10 Meter weit
zu sehen.
Plötzlich hörte die junge Frau einen Ast knacken. Panisch
drehte sie sich nach dem Geräusch um, konnte allerdings nichts erkennen. Sie
ging weiter, immer schneller. Nur noch wenige hundert Meter und die verlassene
Straße, die durch Äcker und Wiesen führte, würde besser belichteten, weniger
unheimlichen Wohnsiedlungen weichen. Sich an diesen Gedanken klammernd hetzte
sie weiter, verzweifelt bemüht nicht auf jedes noch so kleine Geräusch zu
achten.
Verdammt, hätte ich mir doch ein Taxi gerufen., verfluchte sie sich
selbst in Gedanken. Den Blick starr nach vorn gerichtet bemerkte sie erst zu
spät, das etwas vor ihr auf der Straße auftauchte, stolperte und fiel auf die
Knie.Warmes Blut rann ihr über die Haut. Beinahe wäre die Frau aufgesprungen
und den Rest ihres Weges gerannt, doch sie besann sich eines Besseren und sah
sich an, weshalb sie gefallen war.
Struppiges, rotbraunes Fell, an einigen Stellen verklebt.
Eine schmale Schnauze mit spitzen, weißen Zähnen. Große, braune Augen, vor
Angst starr aufgerissen. Sie richtete den Kegel ihrer Taschenlame auf das tote
Tier, das vor ihr lag. Ein Fuchs. Ihr Lieblingstier. Sie verspürte einen Stich
im Herzen und gleichzeitig füllte heiße Wut ihren Bauch.
Können die Autofahrer nicht langsamer fahren? Der Arme! Wer ist denn so
herzlos und bringt ihn erst um und lässt ihn dann auch noch hier liegen? Suchend
sah sie sich um, als erwarte sie, den Täter zu entdecken. Stattdessen bemerkte
sie einen Schatten am Rand eines der
verwischten Lichtkegel.
„Hallo?“, rief sie in
die Dunkelheit. „Hey, ist da wer?“ Als keine Antwort kam, sagte sie sich, es
sei bestimmt nur ein Baum oder ein Hirngespinst ihrer Fantasie. Mit einem
letzten wehleidigen Blick auf den toten Fuchs erhob sie sich. Unwillkürlich
glitt ihr Blick wieder zu der Stelle, an der sie den düsteren Umriss gesehen
hatte, doch nun war er nicht mehr zu sehen.
Bestimmt ist der Nebel
nur dichter geworden oder ich hab vorhin Geister gesehen oder so, versuchte
sie sich einzureden, doch sie wusste ganz genau, dass der Schatten hätte da
sein müssen. An der Nebeldichte hatte sich nichts geändert und er war so
deutlich gewesen, dass sie ihn sich nicht hatte einbilden können.
Hektisch sah sie sich um und begann los zu laufen, nur um
Sekundenbruchteile später wie erstarrt stehen zu bleiben. Eine schwere Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt.
Kaltes Metall streifte ihre Kehle und eisige Schauer liefen ihr über den
Rücken. Dann zerschnitt ihr markerschütternder Schrei die kalte Winterluft wie
ein Messer.

immer wieder gern :*
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