# 72

Wer würde sich bei solchen Modelfreunden nicht wie ein kleiner, fetter Elefant fühlen?

Das ist eine sehr gute Freundin, das Foto ist nicht von mir [Ich glaub, sie ist inzwischen noch dünner, man sieht die Hüftknochen sehr deutlich, auch wenn sie ein Top drüber hat]

Es wird nicht alles gut, wenn man erst mal dünn ist. Im Gegenteil. Klar, ich bin noch nicht mal in der Nähe meines Ziels, aber fast die Hälfte ist geschafft. Und nichts ist gut. Es ist alles schlimmer. 
Früher hab ich mich damit abgefunden. Mit allem.  Es war mir gleich, ob ich nicht in dieses süße Shirt gepasst habe, das war nämlich Tagesordnung. Passe ich jetzt in irgendwas nicht hinein flammt sofort dieser Selbsthass auf. Hass und Verzweiflung. 
Früher habe ich in den Spiegel geschaut, nach Schönheit gesucht und sie irgendwo, in meinem Lächeln oder in meinen Augen, gefunden. Jetzt würde ich am liebsten jeden Spiegel zerschlagen, an dem ich vorbei gehe, weil ich diesen Anblick nicht mehr ertrage. 
Was passiert wohl, wenn ich es wirklich schaffe? Wenn ich wirklich dünner werde?
Verklingt dieser Hass dann? Legt sich die Verzweiflung?
Oder wird das alles noch schlimmer? 
Scheiße, ich muss das wissen. Ich sitz grad hier, Tränen in den Augen und bekomme kaum noch Luft. 
Es ist, als würd mich der Hass von innen auffressen, bis ich weg bin. 
Einfach weg, von dieser kalten, grausamen Welt, in der Schönheit Dünn-Sein bedeutet und man die Perfektion nur im Tod findet. 






PS: Freut mich, dass ihr meinen letzten Post gut bzw. hilfreich fandet :) Auch wenn die Idee geklaut ist, so schlau bin ich nämlich nicht :>